Die Seele auf den Ruhestand vorbereiten

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Eine gute Vorbereitung auf den Ruhestand ist eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen des 3. Lebensabschnittes. Um darin ein spannendes und erfülltes Leben zu führen, sind folgende Aspekte zu bedenken: Körper – Geist – Seele. Während für Körper und Geist relativ leicht Maßnahmen in Richtung Ruhestandsvorbereitung zu finden sind, tut man sich bei der Seele richtig schwer – vorausgesetzt man hat keine prinzipiellen Zweifel an der Existenz einer Seele.

Versuchen wir einmal den Begriff „Seele“ etwas konkreter zu fassen

Unter dem Begriff „Seele“ kann man ein Prinzip verstehen, von dem angenommen wird, dass diesem unbewusste Gefühlsregungen und geistigen Vorgängen zugrunde liegen – also die Basis für subjektives Empfinden ist. Unsere Stimmung, unser Gemüt hängen also von seelischen Zuständen ab. Damit ist eine intakte Seele für ein ausgeglichenes Verhalten – auch im höheren Alter – eine zwingende Voraussetzung.

Im Zusammenhang mit Seele treten weitere Begriffe auf:

  1. Spiritualität – Sie bezieht sich nicht auf vernünftige Einsichten oder Logik, sondern stellt einen Bezug zu Dingen her, die hinter der realen Wirklichkeit verborgen liegen. Sie ist ein Verbindungsglied zwischen Ratio und geistiger Gefühlswelt, die sich in Stimmungen und Gefühlen ausdrückt. Spiritualität ist häufig mit dem Streben nach einem tieferen Verständnis des eigenen Selbst, der Welt und des Lebenszwecks verbunden. Sie zielt darauf ab, persönliche Werte, Überzeugungen und innere Harmonie zu fördern. Viele Formen der Spiritualität betonen das Gefühl der Verbindung mit etwas Größerem als dem eigenen Ich. Das kann Gott, das Universum, die Natur, die Menschheit oder eine abstrakte Kraft sein. Spirituelle Praktiken helfen oft dabei, Fragen wie „Warum bin ich hier?“ oder „Was ist der Sinn des Lebens?“ zu erkunden. Spiritualität umfasst häufig das Erleben von Zuständen, die über den Alltag hinausgehen, sei es durch Meditation, Gebet, Kunst, Musik oder Naturerlebnisse.
  2. Transzendenz Sie beschreibt den Bezug auf einen Bereich, der jenseits möglicher Erfahrungen mit der existierenden Wirklichkeit liegt. Transzendenz beschreibt das Überschreiten von Grenzen und das Streben nach einem Zugang zu Bereichen, die jenseits des Greifbaren, Alltäglichen oder Menschlichen liegen. Sie ist ein zentraler Begriff in vielen Bereichen des Denkens und Erlebens und spielt eine wichtige Rolle in der menschlichen Suche nach Sinn, Erkenntnis und Verbundenheit.
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Diese zwei Begriffe zeigen Ihre Wirkung in unserer Gefühls- und Gemütswelt. Unsere ethischen Maßstäbe, die stark unser Handeln beeinflussen, beruhen auf unseren Werten, die sich in zweierlei Hinsichten immer wieder ändern. Einmal verschieben sich unsere Wertvorstelllungen im Laufe des fortschreitenden Alters. Was in der Jugend wichtig war, verliert im Alter oftmals seine prägende Bedeutung – oder auch umgekehrt. Darüber hinaus unterliegen die Werte dem Zeitgeist. Was früher maßgeblich unser Handeln und Agieren bestimmt hat, kann im Laufe der Zeit seine Bedeutung verlieren. Anderes kann die Wertewelt neu bestimmen.

Was verändert sich im Ruhestand?

Der einschneidende Schritt vom Berufsleben in den Ruhestand ändert viele tonangebende Randbedingungen. Somit verschieben sich auch unsere Maßstäbe, die Einflüsse auf unsere Seele haben. Vieles in der Realität ändert sich:

  • Soziale Kontakte brechen weg
  • Festgefügte Tagesstrukturen lösen sich auf
  • Finanziellen Gegebenheiten erfahren neue Gewichtungen, …

Was sich hinter der Realität abspielt, ist uns oft nicht bewusst – hat aber Einfluss auf unser Seelenleben. Rational etwas dagegen zu tun, wird uns sicher sehr schwerfallen.

Der Verlust der beruflichen Rolle kann bei einigen Menschen zu einer Identitätskrise führen, die auch spirituelle Unsicherheiten auslöst. Fragen wie „Was bin ich ohne meine Arbeit?“ können spirituell belastend sein. Der Ruhestand markiert oft den Übergang in eine Lebensphase, die das Altern und die Endlichkeit des Lebens bewusst macht. Dies kann zu spirituellen Krisen führen, aber auch zu einem tieferen Verständnis von Leben und Tod. Menschen, die keine spirituellen oder religiösen Praktiken haben, können Schwierigkeiten haben, die neu gewonnene Zeit sinnvoll zu gestalten. Dies kann ein Gefühl von Leere hervorrufen.

Was können wir aber dann tun?

Bewusstsein, der Schlüssel zur Erfüllung im Ruhestand

Wichtig ist es, uns bewusst zu machen, dass sich hier Dinge unbewusst abspielen und evtl. manch überraschende Wirkung oder unerklärliche Verhaltensregungen zutage treten, die uns verunsichern. So ein ungewohntes Verhalten an sich selbst zu beobachten, kann im ersten Moment sehr verstörend wirken und Selbstzweifel aufkommen lassen. Allein die Tatsache, dass solche Reaktionen nicht auf irrationalen Gründen basieren, sondern (u.a. mit Spiritualität und Transzendenz) erklärbar sind, hilft, die Ruhe zu bewahren und den neuen Gegebenheiten selbstsicher zu begegnen.

Hier einige Anregungen, um die Herausforderungen der Seele mit bewährten Mitteln zu meistern: Regelmäßige Rituale wie Meditation, Gebet oder Achtsamkeitsübungen können helfen, die spirituelle Ebene des Lebens zu vertiefen. Auch das bewusste Feiern von Übergangsriten, etwa in Form von Abschiedsfeiern für den Berufsalltag oder Neuanfängen, kann spirituelle Bedeutung verleihen. Der Beitritt zu spirituellen Gruppen, sei es eine religiöse Gemeinde oder ein philosophischer Gesprächskreis, bietet Unterstützung und Inspiration. Aktivitäten, die über das eigene Ich hinausgehen, wie ehrenamtliches Engagement, können das Gefühl von Verbundenheit und Sinn stärken. Sie fördern die spirituelle Erfahrung, Teil eines größeren Ganzen zu sein.

Ein guter und bewährter Rat ist: Mit Gottvertrauen den großen Schritt in die nächste Lebensphase angehen und keine Hektik / Panik aufkommen lassen.

Fazit: Den Ruhestand vorbereiten bedeutet drei Dinge in Einklang zu bringen

Alle vorgenannten Überlegungen machen für mich – als Ruhestandsberater – nochmal eines SEHR deutlich: beim Schritt in den Ruhestand geht es nicht nur um Körper und Geist – auch die Seele benötigt eine entsprechende Berücksichtigung, wenn dieser Schritt in die neue Lebensphase gelingen soll!

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