Ruhestand gestalten: Was mache ich im Ruhestand?

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Sie haben vor einiger Zeit den Schritt in den Ruhestand gemacht – eine Lebensphase, auf die sich viele nach einem langen Arbeitsleben freuen. Der Ausstieg aus der Arbeitswelt bringt nicht nur die Befreiung von vielen täglichen Verpflichtungen, sondern eröffnet auch neue Freiräume und Möglichkeiten. Vielleicht haben Sie sich gefragt: Wie möchte ich meinen Ruhestand gestalten? Welche Ziele und Wünsche möchte ich jetzt verwirklichen? Oder könnte ich mir sogar vorstellen, weiterhin aktiv zu bleiben und beruflich oder ehrenamtlich weiterzuarbeiten?
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie in drei einfachen Schritten Ihren Ruhestand aktiv und sinnstiftend gestalten können – sei es durch das Verfolgen lang gehegter Träume, neue Herausforderungen oder die Überlegung, in einem anderen Rahmen weiterzuarbeiten. Entdecken Sie, wie Sie diese besondere Lebensphase voller Möglichkeiten optimal nutzen können.

Blumen giessen: Ruhestand gestalten durch wiederkehrende Aufgaben
Wiederkehrende Tätigkeiten geben dem Tag eine wichtige Struktur (Foto: Pasja 1000, Pixabay)

Es fühlte sich an wie ein langer Urlaub…

… den Sie sich schon lange herbeigesehnt hatten. Doch mit dem Eintritt in den Ruhestand kamen unvermittelt tiefgreifende Veränderungen:

  • Der Wegfall einer festen Tagesstruktur
  • Das Ausbleiben beruflicher Anerkennung und Bestätigung
  • Der verminderte Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen
  • Die Entlastung von den oft belastenden Anweisungen und Erwartungen der Organisation oder Vorgesetzten
  • Ein veränderter gesellschaftlicher Status, gekennzeichnet evtl. durch das „a. D.“ (außer Dienst), das wie ein „Adé“ aus der Arbeitswelt wirkt
  • Eine Anpassung (Minderung) des gewohnten Einkommens

Diese Veränderungen stellen neue Herausforderungen dar, die es zu meistern gilt.

Mit einer Antwort auf die Sinnfrage den Ruhestand gestalten

Die neu gewonnene Freiheit begeistert, besonders wenn man bedenkt, dass der tägliche Arbeitsweg entfällt – sofern Sie nicht im Homeoffice arbeiteten – und mehr Zeit für persönliche Interessen und Hobbys zur Verfügung steht. Doch nach einiger Zeit kann ein Gefühl der Unruhe aufkommen und Fragen nach dem Sinn des Lebens beginnen sich zu melden. Typische Fragen, die dann aufkommen, könnten sein:

  • Was soll ich mit meiner Zeit im Ruhestand anfangen?
  • Welchen Sinn hat mein Leben jetzt?
  • Wie finde ich Selbstverwirklichung?
  • Inwiefern bin ich noch ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft?
  • Wie schaffe ich es, mein Leben erfüllt zu gestalten?
  • Wie kann ich mich in mein Umfeld einbringen?
  • Auf welche Weise erlange ich Anerkennung?
  • Wäre es evtl. sinnvoll, noch einmal eine produktive Tätigkeit aufzunehmen?
  • Wie nutze ich meine freie Zeit sinnvoll?
  • Wie vermeide ich Langeweile?
  • Wofür möchte ich mich engagieren?

Wenn Sie sich mit solchen Fragen beschäftigen und bisher keine klaren Antworten gefunden haben, kann es hilfreich sein, bewusst Zeit für Selbstreflexion einzuplanen. Vermeiden Sie es, zu lange in einem Zustand der Unsicherheit oder Belastung zu verharren, da dies auf Dauer sowohl Ihre seelische als auch körperliche Gesundheit beeinträchtigen könnte.

So kann man sich auf den Ruhestand vorbereiten

Erforderlicher Zeitaufwand: 5 Tage

Um sich optimal auf die Veränderungen einzustellen, ist es wichtig, zur Ruhe zu kommen und sich der neuen Lebensphase bewusst zu werden. Eine gründliche Reflexion über Ihr bisheriges Leben und Ihre Zukunftsaussichten ist dabei essenziell, um wieder Ordnung in Ihre Gedanken zu bringen. Hier ist mein bewährtes Vorgehen, um Ihre Lebensperspektive neu zu justieren:

  1. Schritt: Analyse der Vergangenheit

    Als Erstes möchte ich Sie einladen, gemeinsam mit mir in einem ersten Schritt einen Rückblick auf die Vergangenheit zu werfen. Dabei können sich u.a. folgende Fragen anbieten:
    1.1 Was habe ich bisher erreicht?
    1.2 Welche Tätigkeiten (evtl. auch im Berufsleben) haben mir besondere Freude bereitet?
    1.3 Wo lagen meine Stärken?
    1.4 Und was von alledem ist nun nicht mehr relevant für mich?

  2. Schritt: Gegenwartsbetrachtung
    In einem zweiten Schritt werde ich gerne mit Ihnen gemeinsam Ihre aktuelle Situation betrachten und reflektieren.

    2.1 Welche (möglicherweise belastenden) Aspekte aus meinem Berufsleben kann ich ersetzen?
    2.2 Über welche Kompetenzen (Erfahrungen, Wissen, Fähigkeiten) werde ich weiterhin verfügen und möchte diese auch künftig nutzen?
    2.3 Welche Neigungen und Leidenschaften habe ich? (Sind diese produktiv umsetzbar?)
    2.4 Was motiviert mich aktuell und was wird mich in der Zukunft antreiben?

  3. Schritt: Zukunftspläne
    Im dritten Schritt geht es schließlich um die Planung der Zukunft und Antworten auf folgende Fragen:

    3.1 Wie möchte ich meinen Ruhestand gestalten?
    3.2 Welche Ziele möchte ich noch erreichen?
    3.3 Ist eine Weiterarbeit ausgeschlossen?
    3.4 Sind diese Ziele realistisch?
    3.5 In welchem Zeitrahmen möchte ich diese Ziele erreichen?
    3.6 Was könnte mich dabei behindern?
    3.7 Wer könnte mich dabei unterstützen und mir helfen, diese Ziele zu erreichen?

Die Beantwortung solcher Fragen kann eine anspruchsvolle Aufgabe sein, die tiefgehendes Nachdenken erfordert. Oft hilft es, sich für diesen Prozess bewusst aus dem gewohnten Alltag zurückzuziehen. So habe ich mich beispielsweise in eine Berghütte in den Salzburger Alpen zurückgezogen, um meine Prioritäten zu klären und herauszufinden, was mir wirklich wichtig ist. Oder man verbringt einige Tage / Wochen in einem Kloster, wo man vor externen Einflüssen abgeschirmt sein kann,

Nehmen Sie sich bewusst die Zeit, sich auf die dritte Lebensphase vorzubereiten und Ihre Gedanken strukturiert zu verarbeiten. Behalten Sie immer im Kopf, was Sie dann sinnvollerweise tun möchten.

Tipp 1: Überlegungen schriftlich festhalten

Es ist sehr anzuraten, Ihre Gedanken und Pläne schriftlich zu dokumentieren. Dies fördert nicht nur einen tiefergehenden Denkprozess – da Schreiben eine vorherige gründliche Überlegung erfordert – sondern stellt auch sicher, dass Ihre Ideen permanent erhalten bleiben und nicht in Vergessenheit geraten. Oft sind Gedanken schnell gefasst und ausgesprochen, doch ihre volle Konsequenz wird erst bei der schriftlichen Fixierung sichtbar, konkret und verständlich.

Tipp 2: Strukturiert Favoriten herausfiltern

Durch strukturiertes Vorgehen können Sie anschließend aus einer breiten Palette an Ideen Ihre Favoriten effizient herausarbeiten. Eine Entscheidungsmatrix hilft Ihnen dabei, aus verschiedenen Möglichkeiten die Vielversprechendsten auszuwählen.

Tipp 3: Aktive Unterstützung suchen

Wenn Sie in Entscheidungsprozessen unerfahren sind (diesen Prozess: Schritt in den Ruhestand haben Sie noch nie gemacht!), kann professionelle Unterstützung sehr hilfreich sein. Experten können Ihnen bei der Erstellung und Nutzung von Entscheidungstools, wie einer Entscheidungsmatrix zur Seite stehen, was Ihren Planungsprozess für die Zukunft wesentlich beschleunigt. (Ein Beispiel einer Entscheidungsmatrix findet man in dem Artikel „Aktiv im Alter“).

Bei Interesse können Sie gerne einen unverbindlichen und kostenlosen Kennenlerntermin über mein Kontaktformular vereinbaren. Ich habe bereits vielen anderen im Ruhestand stehenden Personen geholfen, erfolgreich in diese neue Lebensphase zu starten, und verfüge über einen Fundus von Erfahrungen, der auch Ihnen nützen könnte, um Ihren Ruhestand optimal zu gestalten.

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2 Gedanken zu „Ruhestand gestalten: Was mache ich im Ruhestand?“

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